Was Europa zurzeit [2015] erlebt, ist keine Flüchtlingskrise, sondern eine Solidaritätskrise.
Mit diesen Worten hat Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich und Direktoriumsmitglied des Klangforum Wien, eine sehr einfache Feststellung getroffen, die wohl auch als ein Aufruf zu gemeinschaftlichem Handeln verstanden werden muss.
Nach einer intensiven Diskussion der Möglichkeiten für eine möglichst effiziente Hilfe, hat sich das Klangforum für eine künstlerische Arbeit für die Flüchtlinge und mit den Flüchtlingen entschieden, die in Form von Konzerten, Workshops und gemeinsamen musikalischen Projekten umgesetzt wird.
Dieser Beschluss wurde in Hinblick auf die nicht zu vergessende psychische, geistige und spirituelle Notlage von Menschen gefasst, welche häufig über lange Zeiträume ohne angemessene Beschäftigung in nahe an Gefangenschaft grenzenden Situationen konfiniert werden.
Als wichtiges Zeichen der kollektiven Solidarität konnte eine langfristige Zusammenarbeit mit dem KunstSozialRaum Brunnenpassage vereinbart werden: Seit 2007 wird in der ehemaligen Markthalle am Brunnenmarkt ein vielfältiges Programm geboten, welches insbesondere auch Menschen erreicht, denen weder Theater, Museen und Konzerthäuser dieser Stadt zugänglich sind. Bei allen Veranstaltungen in der Brunnenpassage ist die Teilnahme kostenlos – doch die finanzielle Hürde ist nicht allein dafür ausschlaggebend, am kulturellen Leben dieser Stadt nicht teilzunehmen. Vielmehr existieren zahlreiche Unsicherheiten, Schwellen- und Berührungsängste – die Brunnenpassage versucht, diese Hemmschwellen durch ihre Arbeit zu überwinden.