Anlässlich des 100. Geburtstags von Iannis Xenakis – der griechische Komponist gehört zu den bedeutendsten und originellsten Erneuerern der Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – haben die Wiener Festwochen die französische Choreografin Emmanuelle Huynh eingeladen, dem ikonischen Werk Kraanerg mit ihrer eigenen künstlerischen Vision zu begegnen. Ursprünglich 1968 als Ballettmusik für 23 Instrumente und ein Tonband geschrieben, steht der aus zwei griechischen Worten zusammengesetzte Titel für die Hoffnungen einer revoltierenden Jugend auf eine Änderung politischer, sozialer und ideologischer Systeme. Unter der Leitung von Sylvain Cambreling setzt das Klangforum Wien die verdichteten Klangmassen in Bewegung, laut und wütend. Für ihre szenische Fassung arbeitet Huynh eng mit der Lichtdesignerin Caty Olive zusammen. Gemeinsam geben sie der außergewöhnlichen Komposition einen multidisziplinären Rahmen, ganz nach den Visionen von Xenakis. Ein Konzert voller Energie und Widerstand. Und zahlreicher Utopien.
Text: Wiener Festwochen
Foto: Reinhold Friedl